
Diabetes & das diabetische Fußsyndrom -
Die Ursachen hierfür.
Dr. med. Ingo Röhrig , Facharzt für Innere Medizin, Angiologie, Diabetologie
Die Folgen des Diabetes
Der diabetische Fuß ist auf zwei Folgeerkrankungen eines langjährigen Diabetes
zurückzuführen: Die diabetische Nervenerkrankung (Polyneuropathie, PNP) und die
Verengung der Blutgefäße im Bein (periphere arterielle Verschlusskrankheit, pAVK).
Man unterscheidet drei Gruppen von Patienten mit diabetischem Fußsyndrom (DFS),
je nachdem, ob bei ihnen:
1. Nur eine Polyneuropathie (PNP) vorliegt (am häufigsten)
2. oder nur eine pAVK vorliegt
3. Sowohl eine PNP als auch eine pAVK vorliegt
1. Polyneuropathie
Bei Diabetikern mit einer Polyneuropathie sind die Nerven durch die Zuckerkrankheit
geschädigt. Dadurch nehmen die Betroffenen Schmerzen an den Füßen nur noch
eingeschränkt oder überhaupt nicht mehr wahr. Belasten sie den Fuß aufgrund der
Nervenschädigungen beim Gehen ungleichmäßig, kommt es zu Fehlhaltungen des Fußes.
Die Folgen sind Störungen des Bewegungsablaufes beim Gehen bis hin zu Veränderungen
der Fußstatik. In schweren Fällen kommt es sogar zu Knochenbrüchen, vor allem des
Fußwurzelknochens. Diabetiker bemerken den Bruch häufig nicht, weil ihnen das
Schmerzempfinden im Fuß fehlt.
Durch die Schädigung des autonomen (vegetativen) Nervensystems nimmt die Schweiß-
produktion ab und die Hautgefäße sind erweitert. In der Folge trocknet die Haut an den Füßen
aus und wird rissig. Diese diabetischen Füße sind WARM, ROT und TROCKEN.
2. pAVK
Hier werden die Beine nicht mehr ausreichend durchblutet. Dies führt dazu, dass selbst
kleine Wunden am Fuß schlecht heilen. Diese diabetischen Füße sind KALT und BLASS.
3. Polyneuropathie und pAVK
Diabetiker, die sowohl eine Polyneuropathie als auch eine pAVK entwickelt haben, bemerken
eine Entzündung an den Zehen oder am Fuß nicht ausreichend schnell. Bakterien können sich
von den Entzündungsherden ausgehend weiter im Gewebe des Fußes ausbreiten. Die schlechte Durchblutung der Füße bewirkt, dass die körpereigene Abwehr gegen diese bakterielle Infektion beeinträchtigt wird.
Im Extremfall erfasst die Entzündung den gesamten Fuß - sogar den Unterschenkel - und lässt
sich letztlich nicht mehr mit Medikamenten (Antibiotika wie Penicillin) beherrschen. Die Amputation
der Gliedmaße bleibt als letzter Weg der Therapie.
Datum: 04.07.12
Quellen/Redaktion
Der diabetische Fuß ist eine Folgeerkrankung des Diabetes mellitus, über die jeder Diabetiker gut
Bescheid wissen sollte. Im Verlauf bilden sich an den Füßen Geschwüre (Ulcera), die sich ausdehnen
und im schlimmsten Fall auch zur Amputation von Teilen der Füße führen können. Über die Hälfte aller Amputationen (etwa 70 Prozent) werden bei Diabetikern durchgeführt - das sind ungefähr 42.000 Amputationen pro Jahr. Diese Zahl bezieht sich nur auf Deutschland.
Die meisten Amputationen aufgrund des diabetischen Fußsyndroms ließen sich durch richtige
Vorbeugung oder frühzeitige Therapie verhindern. Die Behandlung eines diabetischen Fußes
gehört in die Hände eines Diabetesarztes, einer Diabetes-Fußambulanz oder eines Podologen.
Hier finden Sie geschulte Fachleute, die sich mit den vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten dieser Folgeerkrankung bestens auskennen.
Die Entwicklung eines diabetischen Fußes wird oft nicht wahrgenommen. Erst wenn sich Geschwüre oder schwer heilende Wunden bilden, der Fuß also "symptomatisch" wird, bemerken viele Diabetiker diese Folgeerkrankung. Das Risiko für ein symptomatisches diabetisches Fußsyndrom (DFS) steigt, je länger der Diabetes mellitus besteht und je schlechter die Blutzuckerwerte langfristig eingestellt sind.
Dies gilt für Typ-1- und Typ-2-Diabetiker.
Besonders gefährdet sind Diabetiker mit einer Nervenschädigung (Polyneurophathie) und/oder Verengungen der Blutgefäße im Bein. Die beste Vorbeugung gegen ein DFS ist ein über Jahre gut eingestellter Blutzuckerstoffwechsel.
Autor:Dr. med. Ingo Röhrig
Quellen:
Morbach S. et al.: Diabetisches Fußsyndrom. Diabetologie 2011; 6: 150–158
Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG): Aktuelle Evidenzbasierte Leitlinien
(www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de; Abruf: 04.07.2012)
Schmeisl G.W.: Schulungsbuch Diabetiker. Urban & Fischer Verlag. 6. Auflage 2009
Inzucchi S. E. et al.: Management of hyperglycaemia in type 2 diabetes: a patient-centered approach. Position statement of the American Diabetes Association (ADA) and the European Association for the Study of Diabetes (EASD). Diabetologia 2012; 55 (6): 15
Redaktion:Amra Ackermann
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